Wasserschaden im Parkett beheben: Reparatur oder Erneuerung?
Wasserschäden im Parkett rühren oft von einer unsachgemäßen Benutzung oder unzureichender Pflege des Bodens her. Stehendes Wasser sollte grundsätzlich sofort vom Parkett entfernt, bzw. getrocknet werden. Schaffen das Parkettbesitzer doch einmal nicht, so kommt es auf die Schwere des Schadens und einige andere Faktoren an. Danach entscheidet sich, wie das weitere Vorgehen aussehen sollte…Jeder Wasserschaden auf Parkett sollte möglichst von vornherein vermieden werden. Denn in manchen Fällen machen die Schäden, die durch Wasser verursacht werden, großflächige und umfassende Reparaturen notwendig, die mit einmal Wischen oder Pflegen nicht getan sind…
Sofort-Umgang mit stehenden Pfützen und ähnlichen Malheuren
Wird der Wasserschaden erst nach einer Weile entdeckt, so besteht auch die Option, die Feuchtigkeit mit einem Entfeuchter oder Bautrockner zu entziehen. Bei Versicherungsschäden können die Kosten für die Miete solcher Geräte von der Versicherung übernommen werden.
Wasserflecken im Parkett, die bereits länger bestehen und unbemerkt geblieben sind
Haben es Parkettbesitzer nicht gleich geschafft, den Wasserfleck zu beseitigen, entstehen oft hartnäckigere Schäden im Parkett. In anderen Fällen sind Wasserschäden unterhalb des Parketts aufgetreten und zeigen sich nun an der Oberfläche. Im weiteren Umgang hilft es dann, zu bestimmen, welche Farbe der Fleck hat und ob er auf geöltem oder versiegeltem Parkett besteht. Die Oberflächenbehandlung des Parketts ist mitentscheidend für die Art der Entfernung des Flecks.
Wasserschaden im Parkett: helle oder dunkle Flecken?
Zeigt sich der Wasserschaden dunkel, so bedeutet dies meist, dass das Wasser bereits tief ins Parkett eingedrungen ist.
In den meisten Fällen ist die einzige Option hierbei, den gesamten Parkettstab auszuwechseln, bzw. bei Schiffsboden (der aus mehreren Schichten besteht) den ganzen Stabverbund oder das gesamte Klick-Element.
Geöltes oder versiegeltes Parkett mit Wasserschaden?
Fall 1: Versiegelt
Gerade bei schwereren Wasserschäden auf versiegeltem Parkett ist zu beachten, dass eine Lackschicht nicht lokal erneuert werden kann, sondern nur komplett durch einen Gesamtschliff und eine Neu-Versiegelung instand gesetzt werden kann. Denn Lack legt sich wie ein Film über den Boden, der die Holzoberfläche vollständig gegenüber äußeren Einwirkungen abschirmt. Das Holz atmet hierbei nicht mehr, die Poren sind geschlossen. Wird also nur ein kleiner Teil des Bodens geschliffen oder neu lackiert, machen sich Übergänge unschön bemerkbar.
Fall 2: Geölt
Bei einem Wasserschaden auf geöltem Parkett sieht der Fall etwas anders aus. Es ist grundsätzlich möglich, bei einem geölten Boden auch an einzelnen Stellen nachzuarbeiten. Hierbei sollte man, um minimal-invasiv zu arbeiten, von Hand schleifen. So kann auch lokal neu geölt werden. Dabei sollte der Faktor des Nachdunkelns mit bedacht werden. Beim Schliff wird schließlich die „frische“ Holzoberfläche wieder hervorgeholt. Insoweit kann ein etwas dunkleres Öl gewählt werden, das den natürlichen Farbunterschied möglichst ausgleicht.
Verschiedene Fälle – unterschiedliches Vorgehen bei Wasserschäden im Parkett
- Bei hellen Wasserschäden auf geöltem Parkett kann mit punktuellem Schleifen und der Behandlung mit leicht dunklerem Öl ausgeholfen werden.
- Bei hellen Flecken auf versiegeltem Parkett können Parkettbesitzer mit einem Retuschier Stift aus dem Fachhandel bzw. Baumarkt ihr Glück versuchen. Fruchtet das nicht, so sollte der betreffende Parkettstab ausgetauscht werden.
- Bei dunklen Wasserschäden auf geöltem Parkett lohnt es sich, die Stelle partiell abzuschleifen und neu zu ölen. Entstehen größere Tiefen oder Unebenheiten, kann hier mit dem passenden Fugen- bzw. Holzkitt nachgearbeitet werden, damit wieder eine ebene Fläche entsteht. Hier müssen vorher natürlich Schleifstaub und anderer Schmutz gründlich entfernt werden. Nach Auftrag des Holzkitts wird nochmals geschliffen und geölt.
- Bei dunklen Flecken auf lackiertem Parkett wird grundsätzlich meist der Austausch des gesamten Parketts empfohlen, da ein partielles Abschleifen in der Regel nicht zu den gewünschten Ergebnissen führt und sich die Übergänge in der Lackschicht zeigen würden. Liegt das Parkett darüber hinaus schon sehr lange, lohnt sich hier oft auch der Austausch eines einzelnen Stabes nicht, denn die Verfärbung und Abnutzung des vorhandenen Bodens ist über die Jahre zu deutlich, als dass sich hier wieder ein ästhetisches Bild ergeben würde.
Sonderfall: Wasserschaden unterhalb des Parketts
Dabei bleibt oft ohnehin nichts anderes übrig, als den oder die betreffenden Parkettstäbe zu entfernen, um an den Unterboden zu gelangen. Schließlich muss der Schaden genau lokalisiert werden, um auszuschließen, dass sich das Wasser noch weiter unterhalb des Parketts verteilt hat.
Je nach Ausmaß wird oft empfohlen, das Parkett vollumfänglich zu erneuern. Man erkennt solche unterhalb befindlichen Wasserschäden oft daran, dass sich die Enden der Parkettstäbe im Wandbereich nach oben wölben.
Was tun bei Schimmelbildung nach einem Wasserschaden?
Falls allerdings der Schimmel bereits in die Holzstruktur eingedrungen ist, muss geschliffen werden, um den schädlichen Pilz vollkommen zu entfernen. In diesem Fall und gerade auch bei großflächigerem Befall, der auch auf andere Bauteile übergeht, sollten Fachleute hinzugezogen werden, die die Stellen lokalisieren und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen.
Tipps, damit Wasserflecken gar nicht erst entstehen:
Haustüren und Eingänge sollten mit Läufern und Abtropfgittern versehen werden, sodass auch in der kalten und nassen Jahreszeit keine Wasserpfützen an den Schuhen hineingetragen werden. So kann der Innenbereich auch effektiv vor Schmutz und Sand geschützt werden, der dem Parkett gefährlich werden könnte.
Verlässt man Haus oder Wohnung und muss unbedingt die Fenster gekippt lassen, so sollten auch hier Schutzmaßnahmen in Form von Läufern vor den Fenstern ergriffen werden.
Fazit
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