Vorstriche und Grundierungen zur Vorbereitung von Untergründen
Für die optimale Vorbereitung von Untergründen sind Vorstriche und Grundierungen ein wesentlicher Bestandteil. Dabei erfüllen die unterschiedlichen Vorstriche bzw. Grundierungen entweder spezialisiert oder als multifunktionale Produkte verschiedene Aufgaben. Welche Arten von Vorstrichen und Grundierungen es gibt und welche Funktionen sie im Systemaufbau übernehmen, erfahrt ihr heute von mir.Dispersionsvorstrich
Die Basis dieser Grundierung bildet eine wässrige Grunddispersion, die durch verschiedene Additive (= Hilfsstoffe, Zusatzstoffe) ergänzt wird. Aus diesen Komponenten ergeben sich auch die gewünschten Eigenschaften des Dispersionsvorstrichs.Die Zusatzstoffe im Allgemeinen sorgen z.B. für die Stärke der Haftwirkung auf den unterschiedlichen Untergründen. Zudem können sie die Oberflächenspannung des Dispersionsvorstrichs beeinflussen, oder beschleunigend wirken.
Polyurethanvorstrich
Grundlage dieser auch als 1-K-PU-Vorstriche bezeichneten Produkte sind Polyurethane. Nur durch diese Kunststoffe bzw. -harze und ihrer Reaktion mit der Feuchtigkeit aus der Luft und / oder dem Untergrund kann der Vorstrich erst aushärten. Da diese Grundierung zu einer glatten Oberfläche neigt, können anschließend aufgetragene Spachtelmassen nicht genügend haften. Aus diesem Grund müssen so grundierte Flächen vor Spachtelarbeiten mit Quarzsand abgesandet werden.2-Komponenten-Epoxidharzgrundierung
Diese zweikomponentigen Vorstriche bestehen aus einem Teil Harz sowie einem Teil Härter. Die beiden Bestandteile werden vom Anwender erst direkt vor dem Auftragen zusammengegeben, wobei das vom Hersteller angegebene Mischverhältnis exakt eingehalten muss. Sonst können fehlerhafte Mischungen zu Grundierungsschichten führen, die nicht richtig härten und so unbrauchbar werden. Wie 1-K-Polyurethan-Vorstriche erzeugen auch Epoxidharzgrundierungen glatte Oberflächen, an denen Spachtelmassen nicht haften. Deswegen muss man diese grundierten Flächen ebenso reichlich mit Quarzsand absanden, oder einen Dispersionsvorstrich als Zwischengrundierung einsetzen.Haftbrücke für Fliesen, Steinböden und Holzböden
Manche Untergründe können nicht einfach überspachtelt werden. So sind z. B. keramische Fliesen, Natursteinbeläge oder Terrazzo sehr glatt, sodass Spachtelmassen hier nicht halten können. Eine Grundierung kann in solchen Fällen als Haftbrücke dienen. Dafür eignen sich sowohl Reaktionsharzgrundierungen als auch Dispersionsvorstriche.Regulierung der Saugkraft und Reststaubbindung
Aber nicht nur die Funktion einer Haftbrücke nehmen Grundierungen ein. Untergründe verfügen oft über unterschiedliche Saugvermögen. Ein entsprechender Vorstrich (am besten ein Dispersionsvorstrich) reguliert die Saugkraft des Untergrundes und ermöglicht dadurch einen gleichmäßig saugenden Untergrund. Dadurch wird verhindert, dass der Untergrund das in der Ausgleichmasse enthaltene Wasser zu schnell entzieht.Zeitgleich binden Vorstriche den Reststaub und garantieren so ein sehr gutes Anhaften von Spachtelmassen. Wichtig hierbei ist, die Grundierung satt aufzutragen. Bei besonders saugfähigen Böden sollte ein zweiter Auftrag erfolgen.
Sperrung gegen aufsteigende Restfeuchte
Beim Fertigen neuer Böden kann die Planung noch so ausgereift sein. Meist kommen doch Witterung und Klima dazwischen und verhindern, dass ein Zementestrich oder Beton wie veranschlagt trocknet. Um im zeitlichen Rahmen zu bleiben, kann man Grundierungen gegen die enthaltene Restfeuchte einsetzen.In diesem Bereich eignen sich vor allem 1-K-PU- oder 2-K-Epoxidharzgrundierungen, die jeweils zweilagig im Kreuzgang aufgetragen werden. Parkett kann man im Anschluss (innerhalb von 24 Stunden) mit MS- und 2K-PU-Klebstoffen direkt verkleben. Bei einer vorgesehenen Spachtelung muss der 2. Auftrag mit Quarzsand (im Überschuss, ca. 2–3 kg/m2) abgesandet werden.
Sperrung gegen Rückstände (z. B. festliegende alte Klebstoffreste)
Bei der Untergrundbearbeitung ist es grundsätzlich wichtig, Staub-, Farb-, Gips- und Mörtelreste sowie Klebstoff- und Spachtelmassenreste gründlich zu entfernen. Denn diese können zu Wechselwirkungen mit nachfolgenden Schichten führen und damit Gerüche erzeugen. Hier hilft an sich nur eine komplette mechanische Entfernung der Rückstände, oder aber – als Alternative – ein spezieller Vorstrich bzw. Grundierung: So erzeugt z. B. ein 1-PU-Vorstrich eine Trennlage über den festsitzenden Resten, die effektiv gegen diese und deren Wechselwirkungen sperrt.MEISTGELESENE BLOG-ARTIKEL
Wissenswertes
Parkett färben mit Farböl
Mit speziellen Parkettölen, sogenannten Farbölen, kann man das Holz zusätzlich färben.
Tipps & Tricks
Korkboden versiegeln
Wie kann Kork durch umweltverträgliche Versiegelungen besonders haltbar gemacht werden?
Wissenswertes
Mythen rund um den Parkettlack
Ein Parkettboden muss gut gegen äußere Einflüsse geschützt sein. Das A und O ist die optimale Oberflächenveredelung.
Wissenswertes
Schleifpads und Polierpads
Polierpads und Schleifpads gibt es in diversen Ausführungen. So kann man Parkett ölen, polieren, reinigen und mattieren.
Wissenswertes
Vorteile einer Software in Handwerksbetrieben
Welche Vorteile der Einsatz von Software für Handwerksbetriebe hat
NEUESTE BLOG-ARTIKEL
Neuigkeiten
Boden- und Parkettleger sind intensive Internet-Nutzer
Boden-und Parkettleger nutzen das Internet sehr aktiv für berufliche Zwecke.
Wissenswertes
Gesundes Sanieren ohne Schadstoffe - natürlich gute Böden
Die Auswahl des richtigen Finishs ist wichtig, damit Holzböden lange halten und das Raumklima frei von Schadstoffen ist.
Neuigkeiten
Die neuen Exzenterschleifer von MENZER
RETOL hat die leistungsstarken Exzenterschleifer von MENZER und umfangreiches und nützliches Zubehör im Angebot. Zeit, die abtragsstarken Allrounder vorzustellen.