Parkett versiegeln: robuster und vielseitiger Schutz
Parkett zu versiegeln macht in vielen Fällen Sinn: auch dann, wenn das Parkett aller Erwartung nach im Alltag höheren Belastungen ausgesetzt ist. Eine Versiegelung kennzeichnet sich dadurch, dass sie sich vollflächig über den Bodenbelag legt. Nutzer laufen dann nicht mehr unmittelbar auf dem Holz- bzw. Parkettboden. Trotz oder gerade aufgrund dieser Eigenschaft ist eine Parkettversiegelung aber auch mit vielen Vorteilen verbunden. Doch wie wird sie aufgetragen und was muss dabei beachtet werden? Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: mit dem "Parkett Versiegeln" ist in der Regel die Behandlung eines Bodens mit Lack gemeint. Sie ist neben dem Ölen und der Behandlung mit Hartwachsöl eine der gängigsten Arten, Parkett- und andere Holzböden haltbar zu machen und gegen Gebrauchsspuren zu schützen. Im Folgenden sollen die grundsätzlichen Eigenschaften von Parkettlack beschrieben werden, bevor dann eine genaue Anleitung zur Versiegelung von Parkett vorgelegt wird.
Welche Versiegelungen für Parkett gibt es und wozu können sie dienen?
Die Art der gewählten Versiegelung hängt in den allermeisten Fällen vom erwarteten Belastungsgrad des Bodens ab. Dabei ist in der Regel zwischen 1- und 2-komponentigen Versiegelungen zu wählen. Sie sind jeweils für leichte bis normale und stärkere Belastungen geeignet.So besitzen 2-komponentige Lacke eine höhere Endhärte, die die Böden robuster macht. Dazu zählt beispielsweise der RETOL AQUA 2K Plus. So wird Parkett zum Beispiel gerade in öffentlichen Räumen wie Schulen oder Ämtern meist mit solchen wiederstandsfähigeren Lacken versiegelt.
Sollen Bereiche vor allem vor Rutschgefahr geschützt werden, so können Lacke mit rutschhemmenden Eigenschaften gewählt werden, wie zum Beispiel der RETOL AQUA 2K Ultra.
Eine weitere Variante, zu der viele der 2-komponentigen Parkettlacke zählen sind solche Produkte, bei denen die Grundierung bereits enthalten ist und nicht noch zusätzlich aufgetragen werden muss.
Eine weitere Variante, zu der viele der 2-komponentigen Parkettlacke zählen sind solche Produkte, bei denen die Grundierung bereits enthalten ist und nicht noch zusätzlich aufgetragen werden muss.
Im Allgemeinen sollte man bei der Auswahl der richtigen Parkettversiegelung keinesfalls sparen. Denn bei günstigeren Varianten, die teilweise dann nur aus Acrylat bestehen, nutzt sich der Boden dann sehr schnell wieder ab.
Welche Materialien werden für die Versiegelung von Parkett benötigt?
- Auftragsrolle mit Verlängerung
- Farbwanne 1x für Lack und 1x für die Grundierung
- Versiegelung
- Schleifmaschine
- Schleifmittel in sinnvollen Körnungen
- Grundierung (bei entsprechenden Lacken)
- Fugenkitt oder Filler
- Staubsauger, weicher Besen
- Atemschutz, Schutzbrille, Handschuhe
- Ggf. Randschleifer
Die idealen Rahmenbedingungen für das Versiegeln von Parkett
Heutzutage sind die meisten Lacke wasserbasiert und enthalten nur noch höchstens 15% an gesundheits- und umweltschädlichen Lösemitteln. Während des Versiegelns sollte dennoch für eine gute Belüftung des Raumes gesorgt werden. Darüber hinaus darf keine Sonneneinstrahlung auf den Boden einwirken, während er lackiert wird und die Trocknungszeit noch läuft. Daher sollten die Fenster an sonnigen Tagen möglichst mit Vorhängen verhangen werden. Auch die Raumtemperatur darf beim Grundieren und Verspiegeln von Parkett meist nicht mehr als 25 Grad betragen.Parkett versiegeln: die wichtigsten Arbeitsschritte
Die Arbeitsschritte beim Lackieren von Parkett lassen sich in drei Stufen aufteilen. Dazu zählt die Vorbereitung des Raumes, die Grundierung und der eigentliche Auftrag des Lackes.Die Vorbereitung
- 1) Wenn die Versiegelung nicht direkt nach dem Verlegen vorgenommen wird, muss der Raum zuerst ausgeräumt und die Bodenleisten entfernt werden.
- 2) Bei der Erstverlegung, aber auch der späteren Lackierung ist ein Schliff unbedingt notwendig. Die Gründlichkeit des Schliffs wirkt sich dabei entscheidend auf die Qualität der Versiegelung aus.
- 3) Nach dem Schliff ist eine sorgfältige Reinigung mit Besen und Sauger notwendig, denn es dürfen keine Staubpartikel zurück bleiben. Ansonsten haftet die Versiegelung später nicht gut.
- 4) Im weiteren Verlauf müssen Fugen und ggf. Löcher aufgefüllt werden. Dies gelingt am besten mit Kitt wie z.B. AQUA Filler Plus. Den geeignetsten Schleifstaub hierfür erhalten Hand- und Heimwerker, indem sie einen Randschleifer auf dem Boden anwenden. Danach muss die Trocknungszeit des Fillers eingehalten werden.
Die Grundierung (optional je nach Art des Parkettlacks)
Beinhaltet der gewählte Parkettlack nicht schon selbst die Grundierung, muss vorher eine aufgetragen werden. Zuallererst sollte dabei der Rand gründlich mit einem Pinsel grundiert werden.- 1) Die erste Schicht der Grundierung, wie z.B. dem RETOL AQUA Primer Plus, wird mit der Rolle quer zum Lichteinfall aufgetragen.
- 2) Bei der zweiten Schicht sollte, ohne nochmaliges Eintauchen der Rolle (!), entlang des Lichteinfalls gerollt werden. So ergibt sich ein Überkreuz-Auftrag.
- 3) Die Trocknungszeit der Grundierung laut Hersteller sollte unbedingt eingehalten werden.
- 4) Der Boden sollte danach mit einer 120 bis 150er Körnung noch einmal angeschliffen werden, wobei Schutzbrille und Atemschutz ein Muss sind.
Der Auftrag des Parkettlacks
Nach dem Grundierungsvorgang und dem Zwischenschliff sollte der Boden noch einmal gründlich gereinigt werden, da verbleibender Schleifstaub die Haftung des Bodens stark beeinträchtigen kann. Je nach Herstellerempfehlung und nach erwarteter Beanspruchung des Bereichs sollten zwei bis drei Lackschichten aufgetragen werden. Entsprechend kann die folgende Liste dann noch um ein bis zwei Schritte inkl. Zwischentrockenzeit erweitert werden.- a) Dann wird der Lack, wie zum Beispiel der hohen Belastungen standhaltende RETOL AQUA Ultra geöffnet und gut umgerührt, um alle Inhaltsstoffe gleichmäßig zu verteilen. Er muss danach ca. 5-10 Minuten ruhen.
- b) Beim Lackauftrag wird wie bei der Grundierung mit dem Pinsel zunächst der Rand lackiert. Am hinteren Ende des Raums (von der Türe aus gesehen) sollte mit dem Auftrag begonnen werden, damit die bereits lackierten Bereiche nicht noch einmal betreten werden müssen.
- c) Nach dem Auftrag sollten Heimwerker und Nutzer bis zur Begehung möglichst die vom Lackhersteller angegebene Trockenzeit abwarten. Diese liegt meist bei bis zu 24 Stunden.
Arbeitsschutz und Fazit zum Versiegeln von Parkett
Bei allen Schleifvorgängen sollten unbedingt die wichtigsten Schutzmaßnahmen ergriffen werden und Schutzbrille sowie Atemschutz aufgesetzt werden. Denn der bei allen Schleifarbeiten auf Holzboden entstehende Schleifstaub kann die Atemwege und Schleimhäute stark angreifen. Beim Umgang mit dem Lack empfehlen sich Arbeitshandschuhe.Wie die detaillierte Auflistung der Arbeitsschritte zeigt, ist das Versiegeln von Parkett schon ein etwas komplizierteres Vorhaben. Werden aber die entsprechenden Schritte genau genug eingehalten, so können auch unerfahrene Heimwerker eine Versiegelung vornehmen. Dabei sollten sie sich vorher genau über die Bedürfnisse ihres Bodens klar werden und dementsprechend das richtige Produkt zur Versiegelung wählen.
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